Unter Bruxismus versteht man in der Zahnmedizin ganz allgemein das unwillkürliche und oft unbemerkte Aufeinanderpressen und Knirschen von Ober- und Unterkieferzähnen. Diese meist nächtlich auftretende Kaumuskelaktivität kann nicht nur die Zähne beschädigen, sondern auch bei dauerhafter Anspannung Kopf- und Gliederschmerzen u. v. m. auslösen. Weltweit ist Bruxismus weit verbreitet und wird laut einiger Experten als die dritthäufigste Ursache für Schlafstörungen überhaupt gesehen. Das Problematische an diesem komplexen, medizinischen Phänomen ist jedoch, dass sich oft keine einfache Ursache definieren lässt.
Bis heute werden mögliche Ursachen äußerst kontrovers diskutiert und analysiert. Früher betrachtete man zunächst noch eine Fehlstellung des Bisses als die Hauptursache. Inzwischen ist man sich hingegen einig, dass dieses unkontrollierte Knirschen vom zentralen Nervensystem aus gesteuert wird. Stress gilt in vielen Fällen als Hauptauslösefaktor des Bruxismus, neben vielen weiteren. Ganz allgemein kann man zwischen psychologischen und anatomischen Ursachen unterscheiden
Durch die diversen Ursachen von Bruxismus haben sich natürlich auch unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung der Beschwerden entwickelt. Die an der häufigsten verwendeten Behandlungsmethode ist heutzutage eine speziell auf das Gebiss angepasste Zahnschiene. Sie wird vom Zahntechniker passend angefertigt und vorm Schlafengehen einfach eingesetzt. Auf diese Weise soll sie vor allem verhindern, dass Zahnbelag bzw. Zahnschmelz beim nächtlichen Kauen abgerieben werden. Das nächtliche Aufeinanderpressen verhindert sie in der Regel jedoch nicht. Es handelt sich hierbei vielmehr um die Eindämmung der Folgeschäden, nicht aber die Eindämmung des Bruxismus.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten beinhalten beispielsweise Physiotherapie, Muskelentspannungsübungen, Akupunktur, Hypnose, Verhaltenstherapien, dauerhafte okklusale Anpassungen oder auch okklusale Schienen.
Eine andere Herangehensweise ermöglicht jedoch das sogenannte Biofeedback-Verfahren. Dabei werden Sensoren an der Schläfe oder - wie bei bruXane - in der Zahnschiene angebracht, die registrieren, wie sich die Kiefermuskulatur verhält. Fängt der Betroffene an, Ober- und Unterkiefer aufeinanderzupressen, wird ein Impuls ausgesendet. Dieser ist so schwach, dass der Betroffene in der Regel nicht davon aufwacht, der Kiefermuskel sich aufgrund des Impulses jedoch entspannt. Durch kontinuierliches Tragen wird man auf diese Weise im Schlaf „konditioniert“, nicht mehr zu knirschen.